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Einwurfschreiben

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen,                                                                                       

mit diesem Schreiben wende ich mich wieder an Sie und versuche Sie auf diese Weise über wichtige Dinge aus unseren Gemeinden zu informieren.

Gottesdienste

Zunächst möchte ich meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass unsere Gottesdienste wieder relativ gut besucht werden! Das Zentrum unseres Gemeindelebens ist nun einmal der Gottesdienst, in dem wir Gottes Wort hören und es mit in unseren Alltag nehmen. Der Gottesdienst ist aber zugleich auch die Möglichkeit, dass wir untereinander Gemeinschaft erleben und uns im besten Fall von dieser Gemeinschaft auch stärken lassen. Ich freue mich, dass das Zentrum unseres Gemeindelebens wieder in Schwung gekommen ist.

Ich verstehe alle, die im Moment wegen gesundheitlicher Bedenken noch vorsichtig sind mit einem Gottesdienstbesuch. Niemand soll sich gedrängt sehen, schon gar nicht von mir.

Trotzdem lade ich alle herzlich zu unseren Gottesdiensten ein. Vielleicht ist es hilfreich, die aktuellen Regelungen – wie lange diese gelten, weiß niemand – kurz zu erläutern.

  1. Eine Anmeldung für unsere Gottesdienste ist im Moment nur in Kirchendemenreuth notwendig. In Wildenreuth und Parkstein nicht mehr!
  2. Der Mindestabstand in unseren Kirchen beträgt mittlerweile 1,5 Meter (bisher 2 Meter).
  3. Maskenpflicht ist entfallen. Sie benötigen die Maske nur noch beim Betreten und Verlassen der Kirche. Wenn Sie sich am Platz befinden dürfen Sie die Maske abnehmen.

Aber: beim Singen braucht es eine Maske, wenn der Abstand zum Nachbarn weniger als 2 Meter beträgt. Ist dagegen der Abstand von 2 Metern gewährleistet darf auch ohne Maske gesungen werden.

  • Die Sitzplätze sind markiert durch ensprechende Zettel. Bitte nehmen Sie wirklich nur dort Platz, wo ein Sitzplatz ausgewiesen ist bzw. wo Ihnen ein Platz zugewiesen wird.
  • Die Gesangbücher in unseren Kirchen liegen wieder auf. Sie müssen also nicht mehr zwangsläufig Ihr Gesangbuch von zu Hause mitbringen, dürfen das aber natürlich gerne auch weiterhin.

Das sind die wesentlichen Änderungen, die den Gottesdienst betreffen. Als Kirchenvorstände lernen wir immer wieder dazu und uns hilft es natürlich, wenn wir von Ihnen Rückmeldungen und Anregungen bekommen. Tun Sie das bitte auch weiterhin, damit wir gute und hoffentlich auch segensreiche Entscheidungen treffen können. Eine Anregung von Gemeindegliedern haben wir aufgenommen. Es werden einige Freiluftgottesdienste im Laufe der nächsten Monate stattfinden.

Die Videoandachten wird esauch künftig monatlich geben. Sie finden alle Andachten weiterhin auf der Homepage (www.wildenreuth-evangelisch.de), auf Facebook oder direkt auf unserem Youtube-Kanal (Evangelisch im Steinwald), den Sie mit einem Klick auch einfach abbonieren können. So erhalten Sie die Andachten automatisch.

Besuchsdienstkreis

Unser Besuchsdienstkreis ist gewachsen. Es haben sich noch einige Menschen gefunden, die bereit sind, künftig Menschen zu Geburtstagen und auch darüber hinaus zu besuchen. Darüber freue ich mich sehr, denn dadurch kommen wir dem Auftrag Jesu nach füreinander da zu sein!

Weiteres

Es steht ein Termin für die Konfirmation fest. Am 27.09.2020 werden sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden zu Gott bekennen. Der Gottesdienst findet um 10:00 Uhr in Thumsenreuth statt.

Ein neuer Gemeindebrief wird im Herbst verteilt werden.

Andacht

Liebe Gemeinde,

der Sommer ist angekommen. Und obwohl so manche Einschränkung noch bestehen bleibt, locken die Badeseen und Schwimmbäder wieder mit ihrem kühlen Nass.

Besonders für die Kleinen ist das Planschen und Baden eine helle Freude. Ganz wichtig dabei ist, sich über Wasser halten zu können. Und so wird man wieder die ein oder andere Gruppe beim Schwimmen lernen beobachten können:

Der Bademeister vorne weg – eine ganze Schar kleiner Kinder hinterher, wie die Entenküken hinter ihrer Mutter.

Ich stelle mir vor, wie das abläuft: Der Bademeister winkt das erste Kind zur Seepferdchenprüfung ins Wasser. 25 Meter schwimmen, ohne den Beckenrand zu berühren. An sich eine Kleinigkeit, sollte man meinen, und einige der Kinder pflügen tatsächlich wie kleine Dampfer durch das Wasser.

Aber anderen wird die Strecke unendlich lang, und mancher würde sie wohl nicht schaffen, wenn da nicht einer wäre: der Bademeister.

Der Bademeister weiß genau, welche Kinder besondere Schwierigkeiten haben, und er begleitet sie ins Wasser. Rückwärts schwimmt er vor ihnen her und spricht ihnen Mut zu. Groß, breitschultrig und nicht aus der Ruhe zu bringen steht er vor den Zwergen, die sich manchmal mehr unter als über dem Wasser abstrampeln und immer wieder nach Luft schnappen.

Und dann ist da so ein kleines Kind von vielleicht vier Jahren. Es steht vor dem Wasser, und das Wasser ist tief und bietet keinerlei Halt.

Aber da ist einer, der ihm vermittelt: Du kannst es!

Hab keine Angst, ich bin da! Schwimmen musst du selbst, und es wird hart. Aber ich bin bei dir, und ich stehe dir bei.

Im Vertrauen darauf schwimmt das Kind los. Die ersten Meter gehen noch ganz gut. Aber dann lassen die Kräfte schon nach.

Noch ein paar Meter, noch ein, zwei – dann taucht das Kind unter Wasser, kommt spuckend wieder hoch – nein, das reicht jetzt, ab zum Beckenrand.

Doch da hört es eine Stimme: “Finger weg vom Beckenrand, ein kleines Stück schaffst du noch!” Das Kind berappelt sich, na gut, vielleicht noch einen Meter, noch zwei.

“Ja prima, und noch ein kleines Stück, und noch eins! Siehst du, du schaffst es doch! Weiter!”

Das Kind zappelt und strampelt, schluckt zwischendurch Wasser – schwimmen kann man das eigentlich kaum nennen, aber Hauptsache, es kommt vorwärts, und es geht nicht unter.
Und immer wieder die Stimme: “Super! Nein, nicht zum Beckenrand, wenn du nicht mehr kannst, dann komm zu mir! Ja, los, komm zu mir!” Nichts lieber als das möchte das Kind jetzt. Aber immer wenn es den Bademeister schon fast berührt, weicht der ein Stück zurück und lockt das Kind dann wieder zu sich.
Das Kind sieht nicht, dass es immer noch ein weites Stück zu schwimmen hat. Seine Augen sind fest auf den Bademeister geheftet. Zu ihm will es hin, sonst gar nichts mehr. Der Bademeister lacht ihm entgegen, zum Greifen nah und doch unendlich fern. Ab und zu einmal verschwindet das Kind in den Wasserfluten, aber wenn es auftaucht, sieht es verschwommen wieder dieses lachende Gesicht vor sich. Und wieder strampelt es ein paar Zentimeter in seine Richtung.
Und auf einmal bleibt der Bademeister stehen und lässt sich vom Kind greifen: “Herzlichen Glückwunsch! Du hast es geschafft!”
Wir anderen, wir sind noch mitten drin in der Prüfung unseres Lebens. Wir strampeln jeder für sich in unseren tiefen Wasserfluten, und wir sind nicht immer so sicher, ob wir heil da durch kommen.
Aber in einem bin ich mir ganz sicher: Durch unsere Prüfung müssen wir nicht allein.
Da ist einer, der uns begleitet.
Der uns sagt: Du kannst es! Hab keine Angst, ich bin da!
Ich wünsche Ihnen, dass Sie immer wieder neuen Mut fassen können. Dass Sie in diesen Zeiten Menschen an der Seite haben, die Sie begleiten. Und auch wenn sich manches so anfühlt, als würde man vergeblich strampeln und als wäre die Strecke zu lang…
Gott ist nur eine Handbreit entfernt von einem Jeden von uns.
Er hat ein Auge auf uns und hilft uns hindurch. Er freut sich mit uns über jeden geschafften Meter.
Und am Ende wird er uns bei der Hand nehmen und ins Gesicht blicken: “Herzlichen Glückwunsch!
Du hast es geschafft!”

Ihr Pfarrer Christoph Zeh